Ein Tag mit Schulhund Norbert
Ein Tag mit Schulhund Norbert
Hallo, ich bin Norbert, Schulhund in der Forscherhaus Grundschule in Herford und ich möchte euch mal zeigen, wie so ein Tag im Forscherhaus aussieht.
Warum ich ausgerechnet hier im Forscherhaus bin? Nunja, eine Hundeschule, in der ich jeden Tag nur Kommandos folgen soll? Käme für mich nicht in Frage! Ich möchte doch die Welt auch verstehen lernen, durch die meine vier Pfoten mich ein Leben lang tragen. Kommt mit, es wird bestimmt spannend!
Ich starte morgens oft schon um 7:15 Uhr, denn ab dann kommen die ersten Kinder zur Schule. Erst noch wenige, dann immer mehr kleine Beine wuseln auf den Fluren und in den 4 Klassenräumen um mich herum, begrüßen und streicheln mich, bis es dann um 8:15 mit dem Unterricht in der Klasse losgeht.
Zu meiner Klasse gehören noch 22 Kinder, eine Lehrerin und eine pädagogische Fachkraft. Es ist also immer jemand da, der sich um alle kniffligen Fragen kümmern oder noch einmal genauer erklären kann, was ich nicht sofort verstehe.
Klar steht bei uns jeden Tag Mathe und Deutsch auf dem Programm, denn ohne Rechen- und Sprachfähigkeiten wäre alles andere ja unendlich schwierig. Da brauche ich wirklich regelmäßig Zeit und Übung.
Danach wird gefrühstückt, neue Energie getankt und draußen auf dem Hof oder der Spielwiese richtig getobt. Gut dass hier so viel Platz ist. Mit neuer Energie geht es wieder rein.
„Hey, Norbert, kannst Du bitte mal aus dem Weg gehen, wir müssen jetzt hier Beine und Füße miteinander verbinden“, schallt es mir entgegen.
Was ist denn hier los?
Na klar, nach der 1. Pause ist Zeit für unsere Forscherstunden. Was das ist? Das ist etwas ganz Besonderes hier in der Forscherhaus Grundschule.
Ich schaue mal genauer hin. Auch wenn ich meist in der Pinguin-Klasse zuhause bin, besuche ich gern die anderen Klassen, um zu sehen, was dort in der jeweiligen Zeitzone los ist. Jedes Schuljahr ist hier nämlich in vier Zeitzonen unterteilt, die sich einem Schwerpunkt widmen: wirtschaftliche, naturwissenschaftliche, musisch-kommunikativ und allgemeine menschliche Fragestellungen.
Die Drittklässler erforschen in dieser Zeitzone beispielsweise den menschlichen Körper.
„Wir bauen ein Skelett. Aber nicht einfach so, erstmal haben wir uns einen Überblick verschafft … Gemeinsam haben wir uns überlegt, was das Besondere an unserem Körper ist, wie er funktioniert und warum er so aussieht. Dann haben wir in Kleingruppen verschiedene Aufgabenbereiche selbstständig eingeteilt: Welche Alltagsmaterialien brauchen wir? Wie soll es aussehen? Wer baut was? Wir haben selbst Baupläne geschrieben und gezeichnet und dann konnten wir aktiv mit dem Bauen beginnen. Heute werden wir fertig!“
Ich merke schnell, dass es etwas anderes ist, selbst ein Skelett zu bauen, als es nur zu betrachten. Die Kinder machen sich tolle Gedanken, wie z.B. unterschiedliche Gelenke funktionieren und wie sie diese selbst darstellen können. Klar, dass das nicht immer beim ersten Versuch klappt, aber dann wird sich eben gemeinsam etwas Neues überlegt.
Wow, ich konnte viel über den menschlichen Körper erfahren. Ob sich das auch auf meinen Hundekörper übertragen lässt? Vielleicht wäre das etwas für die nächste Forscherstunde…
Auf dem Weg zurück in meine Klasse kommen mir auf dem Flur noch unsere Zweitklässler in Gummistiefeln entgegen.
„Hallo Norbert, wir haben gerade unsere selbstgebauten Boote im Bach ausprobiert. An einem Boot müssen wir nochmal herumtüfteln, das ist immer umgekippt, aber das bekommen wir sicher auch noch hin.“
Nach so viel Aktivität sind ein zweites Frühstück und eine Pause ganz gut.
„Norbert, kommst Du mit? Ich erzähle heute in der Klasse von meiner Expertenarbeit zu meinem Lieblingsinstrument, dem Cello.“ Das will ich mir natürlich nicht entgehen lassen, husche in mein Körbchen und höre mir an, was es alles zu einem Cello zu erfahren gibt. Ziemlich viele Informationen haben die Kinder zusammengetragen und vor der Klasse an ihrem Lernplakat erklärt.
Schnupper, schnupper… Was steigt da in meine empfindliche Hundenase? Aus der Küche riecht es schon köstlich! Ist es etwa schon 13:30 Uhr? Während die ersten Kinder jetzt nach Unterrichtsschluss abgeholt werden, bleiben einige zum Mittagessen oder haben in der Nachmittagsbetreuung bis 17 Uhr ihren Spaß beim Experimentieren, Kochen, Handwerkern oder im Atelier… da gibt es jeden Tag etwas anderes.
Ich werde mich aber nach dem Essen vielleicht auch einfach in mein Körbchen verkriechen um meine kurzen Beine ein bisschen auszuruhen. Denn morgen ist wieder ein spannender Tag!